Konzertbericht - Forced To Mode - 15.07.2022 Festung Königstein Open Air

Das Festung Königstein Open Air (kurz: FKOA) ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des kulturellen Kalenders in der Region Dresden. Die Konzertagentur Dresden, die in Kooperation mit der Restauration Königstein als Veranstalter fungiert, lädt jedes Jahr eine bunte Mischung an Bands auf die beeindruckende Festung ein. Am 15.07.2022 folgten Forced To Mode dieser Einladung bereits zum zweiten Mal und durften einmal mehr vor ausverkauftem "Haus" spielen. Doch vor das Vergnügen hatten die Veranstalter die Mühe gesetzt - wir mussten also den ganzen Weg vom Parkhaus unterhalb der Festung bis in den Kasemattenhof auf dem Gelände zu Fuß absolvieren. Aber die Anstrengung hat sich ausgezahlt, denn die Besucher wurden nicht nur mit traumhaften Ausblicken ins Elbetal, sondern auch mit jeder Menge guter Musik belohnt.


Während sich der Innenhof hinter den Festungsmauern füllte und sich jeder mit einem Getränk oder etwas zu Essen aus der Festungsküche versorgte, genossen wir noch ein wenig die Aussicht, die nur durch den kühlen Wind auf der Brüstung ein wenig getrübt wurde. Punkt 20 Uhr begann dann die Musik und das Publikum schaute gespannt zur Bühne. Nacheinander kam Deutschlands beste Depeche Mode-Cover/Tributeband nach vorn und winkte ins applaudierende Publikum. Leider machte die Technik kurz Pause, so dass der erste Song noch einmal begonnen werden musste. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch, so dass Sänger Christian direkt mit "World In My Eyes" loslegen konnte. Die Besucher sangen auch instant mit und wiegten sich im Takt. Zum Glück war der Hof nicht so gepackt voll, dass jeder seinen Tanzbereich finden konnte. Wer sich nicht in die Menge stellen wollte, schaute eben einfach von der Brüstung aus zu, was glücklicherweise seit einiger Zeit möglich ist und das Publikum etwas entzerrt. Christian versprach nach dem ersten Song, dass die Show aus 40 Jahren Depeche Mode bestehen wird. Die Band hatte sich vorgenommen, möglichst von jedem Album etwas zu spielen und so ging es auch gleich mit "Get The Balance Right" und "Walking In My Shoes" weiter. Das Auditorium ließ sich von Beginn an nicht lange bitten, wenn es ums Mitsingen ging - auch wenn das manchmal ein wenig unkoordiniert klang, aber schließlich steht bei so einem Konzert der Spaß im Vordergrund. Ein ums andere Mal hielt Christian sein Mikro in die Menge und freute sich, wenn er nur den Takt vorgeben musste.


Im weiteren Verlauf ging es dann tatsächlich durch die komplette Bandhistorie der 80er-Heroen um Dave Gahan. Ich persönlich habe mich über "Love In Itself", "Suffer Well" und "Compulsion" gefreut. Auch die Tracks vom 'ungeliebten' Album "Ultra" durften nicht fehlen. Die Band ließ es den Fans an nichts fehlen - egal, ob es B-Seiten, Soundeffekte, Videoeinblendungen aus den Originaltouren oder Dave-Moves waren. Insgesamt durfte sich das Publikum, welches im Konzertverlauf immer enthusiastischer mitklatschte und -sang, über eine Setliste von 22 Titeln freuen, wenn ich die Zugaben mitzähle. Jeder Track wurde ausgiebig mit Applaus belohnt, die Band strahlte übers ganze Gesicht und als Gitarrist Matthias Kahra nach vorn kam, um für "Personal Jesus" den Takt vorzugeben, gab es kaum noch ein Halten. Die Menge tobte, pfiff und klatschte, was das Zeug hielt. Besonders schön klappte auch das Meer aus Armen bei "Never Let Me Down Again", was von der Brüstung aus sicherlich ein schönes Bild war. Aber wir winkten lieber unten mit, oben auf der Mauer war es durch den Wind doch empfindlich kühl geworden, nachdem die Sonne sich verabschiedet hatte. Zu "Photographic" und "People Are People" tanzten wir selig grinsend mit einem ebenfalls glücklichen Publikum in die Nacht und gaben uns ganz der Illusion "Depeche Mode" hin, die Forced To Mode bis zur Perfektion auf die Festung brachte. Very well done! Kurz vor Schluss verabschiedeten wir uns von der Band und der Festung, um dem Ansturm am Parkhaus zu entgehen und konnten sogar mit dem Aufzug nach unten fahren, um nicht den steilen Weg über das Portal der Königstein nehmen zu müssen.


Unser Fazit nach diesem Abend: Mit Forced To Mode bekommt das Publikum das volle Paket Depeche Mode für vergleichsweise kleines Geld, was nicht zuletzt daran liegt, dass sowohl Christian Schottstädt, als auch Thomas Schernikau stimmlich verdammt nah an den Sängern Dave Gahan bzw. Martin Gore dran sind. Und erfreulicherweise, und das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich betonen, spielen Forced To Mode nicht ausschließlich die Nummer-1-Hits der Band aus Basildon, was uns gut gefällt. Christian, Thomas und Matthias legen so viel Herzblut in ihren Tribut, dass es immer eine Freude ist, ihnen zuzuhören und bei einem der zahlreichen Konzerte dabei zu sein. Ihr habt zum NCN im September wieder die Chance, die Band live zu erleben.

An dieser Stelle möchten wir uns auch noch einmal bei der Konzertagentur Dresden bedanken, dass wir das FKOA an diesem Abend besuchen und mit Fotos begleiten durften. Euch ist es zu verdanken, dass diese Konzerte jedes Mal zu den schönsten und am besten organisierten im Jahr zählen. Wenn es im nächsten Sommer also heißt: "Herzlich willkommen zum Festung Königstein Open Air!", sind wir gern wieder dabei!


Autor: Billie


Galerie des Abends